The Dee Sanction
Hör gut zu: Du bist hier, weil Du Frevelhaftes getan und Dir ketzerisches Wissen angeeignet hast. Und eigentlich solltest Du hier im Kerker bis ans Ende Deiner Tage versauern. Doch ich gebe Dir die einmalige Chance, Buße zu tun und für Walsingham und Dee zu arbeiten. Setze Dein magisches Können und verbotenes Wissen zum Wohle der Königin ein und Du kannst Dir eines Tages vielleicht sogar Deine Freiheit verdienen. Wähle jetzt!
Was ist The Dee Sanction?
The Dee Sanction findet in einem alternativen Europa des 16. Jahrhunderts statt. Es orientiert sich an geschichtlichen Ereignissen, mischt aber eine gehörige Portion übernatürliche Elemente, echte Magie und jede Menge Fantasie dazu:
Als Elizabeth Tudor 1558 den Thron bestieg, geriet sie durch die umstrittenen Handlungen ihres Vaters Heinrich VIII. in Bedrängnis. Heinrich hatte die Kirche von Rom erzürnt und sich selbst zum Oberhaupt einer neuen Kirche erklärt, was zu einem europaweiten Fanatismus und einer Jagd auf „Ungläubige“ führte. Diese religiösen Konflikte erschütterten den Glauben und schwächten die unsichtbare Barriere zwischen den Welten.
Dies eröffnete übernatürlichen Wesen und Magieanwender:innen die Möglichkeit, sich von Jahrhunderten der Unterdrückung zu befreien. Für die gewöhnliche Bevölkerung war das Wiedererscheinen magischer Kreaturen und Feen jedoch weniger ein Zeichen für den Verlust ihrer religiösen Traditionen, sondern vielmehr ein Beweis für die Überlegenheit von Magie und Hexerei. Um der zunehmenden Ketzerei entgegenzuwirken, erließ die Königin 1563 ein Gesetz, das Beschwörungen, Verzauberungen und Hexerei unter Strafe stellte. Die definierten Straftatbestände und die verhängten Strafen waren jedoch oft willkürlich und endeten nicht selten mit der Todesstrafe.
Bereits im folgenden Jahr überzeugten John Dee und Francis Walsingham die Königin von der Notwendigkeit einer Gesetzesänderung, die den Einsatz von Magie zur Verteidigung des Königreichs erlaubte. Diese Änderung wurde als „Dee-Sanction“ bekannt.
Rolle der Spieler:innen
Ihr seid Agenten von Dee, nicht aus freien Stücken, sondern aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Denn Ihr seid keine guten Menschen, sondern habt Schlimmes getan oder Dinge gesehen, die nicht für sterbliche Augen gedacht sind. Von einer Mischung aus Pflichtgefühl und Sühne angetrieben, arbeitet Ihr als Agent:innen eines geheimen Nachrichtendienstes für John Dee und Francis Walsingham. Euer steter Begleiter: die schwache Hoffnung, mit Euren Talenten irgendwann Eure Begnadigung und Absolution zu verdienen.
Wie spielt man The Dee Sanction?
Die Grundregeln von The Dee Sanction sind ziemlich eingängig und einfach zu erlernen: Je nach Situation und Befähigung wird ein vielseitiger Würfel (W4, W6, W8, W10 oder W12) geworfen um eine Herausforderung zu überwinden. Würfelt man eine 1 oder 2, gilt die Herausforderung als gescheitert. Jedes andere Ergebnis bedeutet den Erfolg.
Normalerweise wird bei Herausforderungen ein sechsseitiger Würfel geworfen (W6). Agent:innen mit einer höheren Befähigung werfen bei Herausforderungen allerdings mit „größeren“ Würfeln (W8, W10 oder W12). Die Wahrscheinlichkeit ihres Misserfolgs nimmt also ab.
Allerdings kann die Spielleitung erschwerende Umstände einer Herausforderung geltend machen. Dadurch wird die Größe des Würfels gesenkt. Man würfelt beispielsweise mit einem vierseitigen Würfel (W4) statt einem sechseitigen Würfel (W6).
Wenn man keine Würfel zur Hand hat, lässt sich The Dee Sanction zudem mit einem klassischen Satz Spielkarten mit Jokern spielen.